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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

verfasserin/verfasser: Richard Seewald

titel: Über Wandmalerei

+: Das Werk 30 (1943), Heft 7, S. 203–204

«Es nimmt also heute der echte Künstler, wenn er es wagt, als Wandmaler aufzutreten, eine weitaus größere Last auf seine Schultern als der Maler von Tafelbildern. […] Sich besinnend auf die strenge Form und das Maß der Antike, die immer und durch alle Zeiten für den Europäer den Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhoben hat (also auf Öffentlichkeit und Repräsentation), gilt es für ihn, eine Form zu erarbeiten, die gewissermaßen überzeitlich genannt werden kann, weil in ihr die zeitgebundene Persönlichkeit des Künstlers hinter das Objekt zurücktritt. Alle klassische Kunst ist objektiv.»