dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)
künstler: Edmund Körner
titel: Museum Folkwang
jahr: 1925–29
adresse: Bismarckstrasse, Essen, Deutschland
+: Im Zweiten Weltkrieg zerstört
«In besonders umfangreicher Weise gelang es Ernst Gosebruch, seit 1912 Direktor des Kunstmuseums der Stadt Essen und seit 1922 des neu gegründeten Museum Folkwang, Künstler in die Ausgestaltung des Museumsgebäudes einzubinden und die Idee des 'schöpferischen Museums' zu verwirklichen. Die umfangreiche künstlerische Gestaltung kann als exemplarisches Beispiel für eine gelungene und progressive Umsetzung künstlerischer, gestalterischer und museumsspezifischer Ansprüche gelten. Gosebruch und der Architekt des Neubaus Edmund Körner (1874–1940) knüpften damit an die umfassende Gestaltungsidee Karl Ernst Osthaus' an, die bereits den Jugendstilbau des Museum Folkwang in Hagen geprägt hatte. Es entstanden baugebundene Werke verschiedener Gattungen: Bauplastik, Mosaike, farbige Wandgestaltung sowie Wandmalereien in den Museumsräumen. Architekt und Museumsdirektor waren sich jedoch eher in einer steten Auseinandersetzung verbunden, als dass sie in den Fragen der künstlerischen Gestaltung des Baus dieselben Ziele verfolgt hätten.
Körner band Johan Thorn Prikker ein, dem er ein Steinmosaik im so genannten Schmuckhof sowie die Gestaltung der Türen übertrug. Mit Ludwig Gies (1887–1966), den Gosebruch beauftragt hatte, konnte ein expressionistischer Künstler gewonnen werden, der zwei Genien aus Travertin für die Stirnwand des Ehrenhofes schuf. […] Eine besonders prominente Rolle kam Oskar Schlemmer und Ernst Ludwig Kirchner zu. Mit Kirchner war Gosebruch bereits seit 1925 über die Ausmalung des Festsaales in Kontakt. Dieses Projekt sollte nach zahlreichen Entwürfen jedoch nicht zur Ausführung kommen. Schlemmer konnte den beschränkten Wettbewerb zur Ausgestaltung des so genannten Brunnenraumes, zu dem außer ihm noch Willi Baumeister und Erich Heckel eingeladen waren, 1928 für sich entscheiden. 1931 wurde schließlich die dritte Fassung seiner Entwürfe ausgeführt und installiert, die jedoch nicht erhalten ist.» (Schuler 2017, S. 288–289)