dieser beitrag wurde verfasst in: spanisch (spa/es)
künstler: Fernando Leal
titel: La fiesta del señor de Chalma / Los danzantes de Chalma
jahr: 1922-23
+: Encaustica sobre muro directo, 55 m2 approximadamente. Comisión: José Vasconcelos
dieser beitrag wurde verfasst in: spanisch (spa/es)
künstler: Fernando Leal
titel: La fiesta del señor de Chalma / Los danzantes de Chalma
jahr: 1922-23
+: Encaustica sobre muro directo, 55 m2 approximadamente. Comisión: José Vasconcelos
eingetragen von Alex Winiger am 07.02.2017, 22:35 (email senden)
«Wie Alva de la Canal und Fermín Revueltas war der Maler des 'Festes des Herrn von Chalma' ein nahezu Unbekannter. Seine früheren Lebensumstände waren ganz nichtssagend. Er war 1920 als Student in die Schule für Freilichtmalerei von Coyoacán eingetreten, die der Maler Alfredo Ramos Martínez leitete. In diesen Zeiten der Improvisation war er bereits ein jahr später Meister, das heisst, er lehrte selbst. Vasconcelos versicherte uns eines Tages, dass er erst auf ihn aufmerksam wurde, als er das Bild in der Vorbereitungsschule zu malen begann. Leal hatte bereits ein ausgezeichnetes Bild mit dem Titel 'Zapatas Lager' gemalt, das einen in freier landschaft sitzenden Landmann darstellt. Aber als Vorläufer zum Wandbildmaler war das recht wenig.
Obwohl Leal nur sehr kurze Personalakten besass, bot er mit erstaunenswerter Meisterschaft der Wand die Stirn. Dabei halfen ihm seine sichere Hand als Zeichner, die Sinnlichkeit des feinen Koloristen und die Kultur, die er wie wenige andere Künstler seiner Zeit besitzt. Das Interessanteste an seiner Arbeit ist, dass er sich nicht mit Versuchen zufriedengab, im Gegenteil, er stürzte sich förmlich in die Probleme.
Das Wandbild ist voller Figuren; als wären es charaktervolle Bildnisse, haben alle verschiedenen Ausdruck: Schrecken, Angst, Skeptizismus, Lüsternheit, Freundlichkeit, Bestialität, Fanatismus, Ergebenheit, Roheit und Adel.
Das Wunder eines so kühn ausgeführten Werkes, von einem Anfänger gemalt, der sich plötzlich, in einen Meister verwandelte, ist letztlich auch ein Wunder der Revolution, die allen die nötige Kühnheit zur Durchführung der gewagtesten Unternehmungen einflösste. Die Französische Revolution verwandelte Sansculotten wie Hoche in Strategen, und die mexikanische erhob Parias wie Villa in den Rang genialer Freischarenführer. Vor den Wänden der Vorbereitungsschule wurden Lehrlinge zu Meistern, indem sie sich von den Zeitumständen vor verantwortungsvolle Aufgaben gestellt sahen.»