dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)
name: Hartmann d.J.
vorname: Nicolaus
biografische angaben: * 2. Mai 1880 in St. Moritz; † 17. Juli 1956 ebenda. Schweizer Architekt. Studien in Lausanne (1896–1900) und Stuttgart (1900–1903, dort bei Theodor Fischer). Der Sohn des ebenfalls bekannten gleichnamigen Vaters hat unter anderem architekturgeschichtlich wichtige Hotelbauten und Bauten für die Rhätische Bahn geplant. Als Mitbegründer des Schweizer Heimatschutzes verpflichtete er sich regionalen Bauformen im Kanton Graubünden und insbesondere in seiner Heimat Engadin. Das Dekorationsprogramm seiner Bauten steht im Dienst dieser Idee.
Das Planarchiv Nicolaus Hartmanns befindet sich seit 1983 am Staatsarchiv Graubünden in Chur.
«Richtet man sein Augenmerk auf den professionellen 'Output' von Nicolaus Hartmann junior und Schäfer & Risch seit dem Aufkommen des Heimatschutzes, dann wird deutlich, dass die öffentliche positive Bewertung ihrer Bauten und ihres Baustiles das professionelle und soziale Ansehen der Architekten mehrte – und damit deren Gewinn an gesellschaftlicher Macht. Die drei waren die 'meist beschäftigten Architekten ihrer Zeit in Graubünden'. Die Liste grösserer Aufträge, die Nicolaus Hartmann in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts für alle möglichen Bauten erhielt, wurde dann auch bis in die 1930er-Jahre länger und länger. […]» (Bundi 2012, S. 123)
«[…] Eine weitere Gelegenheit zur Profilierung bot der Wiederaufbau des 1921 abgebrannten Dorfteils von Sent. […] [Nott] Caviezel macht [1998] auf die Wirkungsmacht des Heimatschutzes aufmerksam, wenn er kritisch anmerkt, dass 'abgebrannte neuklassizistische Gebäude in einen engadinischen Typ 'zurückgeführt' wurden, der vor dem Brand gar nicht existierte. […]' Der erste Preis für den Bebauungsplan ging abermals an Nicolaus Hartmann, Schäfer und Risch gewannen zusammen mit Max Schucan jenen für die Haustypen.» (Bundi 2012, S. 125)