dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)
name: Tübke
vorname: Werner
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biografische angaben: * 30. Juli 1929 in Schönebeck (Elbe); † 27. Mai 2004 in Leipzig). Deutscher Maler und Graphiker. Er war einer der bedeutendsten Künstler der DDR und gehörte mit Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer und Heinz Zander zur Leipziger Schule. Tübke wurde vor allem durch das Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen über die Bauernkriege im 16. Jahrhundert populär.
«Abgesehen von diesen evidenten Anleihen an den mexikanischen Muralismus lassen sich in den frühen Wandbildern Tübkes, die ein Interesse des Künstlers an historischer Malerei verraten und einen beachtenswerten Schritt in der Entwicklung eines neuen sozialistischen Historienbildes in der DDR darstellen, eine hyperrealistische Darstellungsweise, eine virtuose Detailgenauigkeit und eine eindeutige Tendenz zur Manieriertheit konstatieren. Zudem können Bezüge auf altdeutsche Renaissance-Maler wie Albrecht Dürer, Albrecht Altdorfer, Hans Baldung „Grien" oder Jörg Ratgeb und auf den bereits erwähnten italienischen Realismus ausgemacht werden, die auch in späteren Werken offensichtlich bleiben. Tübke hatte sich 1959 öffentlich zum Sozialistischen Realismus bekannt. In einer Rede auf dem Kongress des „Verbandes Bildender Künstler" im November 1959 stellte er fest, dass das revolutionäre Gedankengut des Sozialismus lediglich durch eine Ablesbarkeit und Anschaulichkeit der Sprache in die Masse des Volkes hineingetragen werden könne und bezog sich damit auf den propagierten Realismus und Naturalismus in der Kunst. Darüber hinaus wies er auf das kulturelle Erbe hin, dessen Studium für die Verwirklkhung einer solchen Sprache unerlässlich sei. Hiermit bezog sich Tübke nach eigener Aussage auf historische Gesellschaften, deren fortschrittliche Entwicklung in der Kunst Niederschlag fand. So ist bereits in Tübkes frühen Werken eine offensichtliche Abwendung von den Positionen der Moderne erkennbar, die Hubertus Gaßner als „provokanten Rückzug aus der Moderne" bezeichnet.» (Kenzler 2010, S. 624)
(Biografische Angaben vgl. auch Kenzler 2010, S. 807)
«Die Haltung des Antitraditionalismus, die die Kunst des Westens nach 1945 kennzeichnet, fehlt bei den Künstlern der DDR fast vollständig. Gerade deshalb konnte sich die klassische Malerei dort weiterentwickeln und einen neuen Höhepunkt erreichen.» (Museum de Fundatie und Kasteel het Nijenhuis, 2017)