dieser beitrag wurde verfasst in: spanisch (spa/es)
künstler: Jorge González Camarena
titel: Díptico de la Vida
jahr: 1941
+: 2 tableros, óleo sobre cera. Destruidos en 1957
kommentar:
Die traditionelle Schule. Die religiöse Malerei. Andere Wandbilder, in: Antonio Rodríguez, Der Mensch in Flammen, 1967, S. 215 (dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch)
eingetragen von Alex Winiger am 12.03.2017, 20:26 (email senden)
geändert von Alex Winiger am 12.03.2017, 20:51 (email senden)
«Im Jahre 1941 […] malte Jorge González Camarena in einem Geschäftshaus zwei Wandbilder, die die Ehre hatten, den Zorn der Bankiers zu erregen, deren Klub im gleichen Grundstück gelegen war. Eines dieser Wandstücke stellte den Mann in der Haltung schöpferischer Spannung dar, das andere die brereits betruchtete Frau. Beide beziehen sich auf die Schöpfung im höheren Sinne des Lebens, die biologische und die kosmische. Aber die moralischen Bankiers waren der Meinung, dass Akten schamlos wären, und beschlossen, sie zu vernichten. Durch einen von mir im Jahre 1942 unternommenen Pressefeldzug, der von Künstlern wie Diego Rivera (die gewichtige Stimme seiner Zeit), von Dichtern wie Pablo Neruda und Architekten wie Obregón Santacilla unterstützt wurde, geland es, den geplanten Akt der Zerstörung zu verhindern. Aber die Zeit verging, die Wachsamkeit liess nach, und fünfzehn Jahre später nahm man ein die Stadt Mexiko erschütterndes Erdbeben als Vorwand, um diese beiden Werke zu zerstören.»