dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)
name: Thorn Prikker
vorname: Jan (Johan)
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gnd-repräsentation: 118622315
biografische angaben: * 5. Juni 1868 in Den Haag; † 5. März 1932 in Köln. Niederländischer Künstler, der im Jahr 1904 nach Deutschland übersiedelte und dort aus seinen Jugendstil-beeinflussten Anfängen heraus eine eigene monumentale Kunst entwickelte, die sich vor allem in Glasmalereien, Mosaiken und Wandbildern ausdrückte
«Engagiertere Neuerungsbewegungen auf dem Gebiet der Wandmalerei lassen sich in den 1920er-Jahren beispielsweise an den Kunstakademien in Düsseldorf und Stuttgart beobachten. Neben München und Berlin hatte die Düsseldorfer Kunstakademie […] für die Monumentalmalerei des 19. Jahrhunderts besondere Bedeutung erreicht. Hier geland es – im Gegensatz zu den beiden vorigen – am ehesten, zeitgemässe Impulse im Bereich der Wandmalerei zu setzen. Unter der Leitung von Walter Kaesbach (1879–1961), der von 1924 bis 1933 als erster Kunsthistoriker und Museumsmann der Kunstakademie vorstand, eröffnete sich eine deutlich vernehmbare Modernisierungsposition, die vom preussischen Ministerium aktiv unterstützt wurde. Bereits 1919 erfolgte hier die Eingliederung der Kunstgewerbeschule unter der Leitung von Wilhelm Kreis. 1923 bis 1926 hatte Johan Thorn Prikker eine Professur für Malerei inne, auf die ihm 1926 Heinrich Campendonk folgte. Darüber hinaus war Thorn Prikker auch für die Werkstätten für Glasmalerei und Mosaik verantwortlich: die Möglichkeit, Werke in diesen Techniken in hauseigenen Werkstätten umsetzen zu können, war dem Künstler sicher ein attraktiver Grund für den Wechsel nach Düsseldorf. Im Jahr seiner Berufung war er gerade mit seinem grossen Lebenszyklus im Krefelder Kaiser Wilhelm Museum befasst. […]» (Schuler 2017, S. 159–160)
«An der Essener Kunstgewerbeschule hatte Johan Thorn Prikker bereits seit 1913 eine neu eingerichtete Klasse für 'figürliche und dekorative Malerei' unterrichtet, die auch in den 1920er-Jahren als 'Fachklasse für dekorative Malerei' weiterhin bestand und zu den stark frequentierten Klassen gehörte. Gerade an Thorn Prikkers Lehrtätigkeit an den verschienenen Kunstgewerbeschule in Krefeld, Essen, Köln, aber auch München (1920–1923) sowie an der Düsseldorfer Kunstakademie zeigt sich die zunehmend engere Verschränkung der angewandten und freien Künste. Mehr und mehr war es ihm hier möglich, die architekturgebudnenen Künste wie Wand- und Glasmalerei in den Mittelpunkt seiner Lehre und seines eigenen künstlerischen Schaffens zu rücken.» (Schuler 2017, S. 164)