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dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)

künstler: Carl Rottmann

titel: Aigina mit dem Aphaiatempel

jahr: 1842

adresse: Neue Pinakothek, München, Deutschland

+: Harz-Ölmalerei auf Putztafel, 162x205,4 cm

«Aegina, ein Eiland, wenige Stunden von Athen entfernt im saronischen Meere gelegen, war im Alterthum mit Athen in Kunst und Wissenschaft muthig in die Schranken getreten, und als unmittelbare Vorläufer der höchsten Kunstvollendung, welche in Athen beim Parthenon zur Ausübung kam, stehen die aeginetischen Kunstwerke. Das bedeutungsvollste und umfangreichste griechische Werk, welches in der Glyptothek zu München sich befindet, sind die Figuren aus dem Giebelfelde des Minerva-Tempels zu Aegina, dessen Ueberreste die hier in diesem Bilde hervorragende Höhe bekrönen.

Der nach links sich absenkende Hügel öffnet dem Beschauer den Blick über das schon theilweise beschattete Meer hinweg in die Gegend von Athen und auf den noch im vollen Glanze der Abendsonne ruhenden attischen Berg Hymettus. Des Abends kühler Schatten hat sich bereits über den Vordergrund und zu der Höhe hinan bis zu des Tempels Fuß verbreitet und eilet, mit seinem Schleier und das schöne Schauspiel zu entziehen, das der Sonne letzte Strahlen über den Tempel ausgegossen haben. Zur Steigerung dieser Pracht erscheint uns noch der Mond, der in seiner Fülle über des Berges Schneide sich erhebt, und luftige Wolken im Abendroth über der fernen Berge Saum.»

(Ludwig Lange, 1854)

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