dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch (ger/deu/de)
Der Umgang mit kontroversen öffentlichen Wandgemälden
Werke, die mit einem System der Unterdrückung identifiziert werden oder die antiquierte Geschichts- und Rollenbilder tradieren, sind vielerorts ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Bei Systemwechseln, die ganze Gesellschaften betreffen, werden solche «Denkmäler» oft gestürmt und zerstört. Dabei schiesst oftmals der Wille, reinen Tisch zu machen und das Gesicht eines verhassten Herrschaftssystems zu beseitigen, über das Ziel hinaus und löscht die Möglichkeit eines langfristigen Gedenkens und einer historischen oder künstlerischen Auseinandersetzung aus. Hier einige Beispiele von Kontroversen und Umgangsweisen mit solchen Werken.
Eugen Jordi, Emil Zbinden, Bilderalphabeth, 1949, ehemals Schulhaus Wylergut, Bern, Schweiz
Literatur: Franziska Rothenbühler, Umstrittenes Wandbild wird aus Berner Schule entfernt. Ein Wandbild im Berner Schulhaus Wylergut sorgte für Diskussionen und wurde als rassistisch kritisiert. Nun soll es entfernt und in einem Museum ausgestellt werden, in: Berner Zeitung, 19.3.2021
Josep Renau Berenguer, Der Mensch nutzt die Atomenergie zu friedlichen Zwecken, 1970/71, Halle/Saale, Deutschland
Josep Renau Berenguer, Lothar Scholz, Einheit der Arbeiterklasse und Gründung der DDR. Der Mensch unter den Bedingungen der wissenschaftlich-technischen Revolution. Die friedliche Nutzung der Atomenergie, 1968–1974, Halle/Saale, Deutschland
Stanton MacDonald-Wright, History of Santa Monica and the Bay District: Naming of Santa Monica. Recreation, 1939, City Hall (lobby), Santa Monica CA, USA
Otto Baumberger, Jelmoli-Reklamen, 1926/27, Bahnhof Zürich-Wiedikon, Schweiz
Werner Peiner, Deutsche Schicksalsschlachten, 1939/40, ehemals Neue Reichskanzlei, Berlin, Deutschland
Luigi Montanarini, La Roma di Mussolini. apoteosi del fascismo , ca. 1942, Rom, Italien
Ukraine/DDR, Symbole der sowjetischen Herrschaft
Anklage gegen Zerstörung der Stadt durch die Alliierten mit revisionistischem Ton, Bayern
Der historische «Mohr», Zürich