Bertram Wolfe on Carlos Mérida, in: The Fabulous Life of Diego Rivera (dieser beitrag wurde verfasst in: englisch)
eingetragen von Alex Winiger am 16.03.2016, 10:34 (email senden)
Carlos Merida, Guatemalan (born 1893), followed the fashion with the rest of them [members of the Sindicato Revolucionario de Obreros Técnicos y Plásticos], though by temperament and inclination he was attracted to abstract art. He had been pupil of Van Dongen and Anglada Camarasa. While the fresco movement was all-powerful, he painted a fairy-tale mural on the walls of a children's library, then returned to Europe to continue his studies in nonobjective art. He resides in Mexico now [1963] and devotes hinself almost exclusively to surrealistic and abstract painting, doing work that ist sensitive, delicate, a trifle precious, rich, warm and «tropical» in color, «folkloric» in its occasionally hinted representative elements.
Neue Bedingungen — Neue Maler. Neue Formen der Wandmalerei, in: Antonio Rodríguez, Der Mensch in Flammen, 1967, S. 213 (dieser beitrag wurde verfasst in: deutsch)
eingetragen von Alex Winiger am 27.02.2017, 13:49 (email senden)
«Es war zu erwarten, dass durch die neue Ausdrucksform auch die Neigung zum Abstrakten oder Halbabstrakten in der Wandmalerei hervortreten musste. Meist sind diese Wandgemälde nicht völlig abstrakt. Ihre Figuren besitzen die wesentlichen Linien des menschlichen Körperbaues, sind aber derartig umgeformt, dass die mehr chinesische Schattenspiele oder einfache Linienspiele zu sein scheinen. In ihrem harmonischen Linienspiel gibt es etwas von Tanz und Musik. Es ist auch nicht zu bezweifeln, dass die Architektur mit dieser dekorativen Note, welche die Rhythmen des Ganzen preist und unterstreicht, bereichert wird. Aber diese Wandbilder zhlen nur als dekorative Anmerkungen. Sie sind durch ihren geheimen Sinn mit der Nahuatl- und Mayamythologie verbunden, aber nur Archäologen und Sachverständige der Bilderhandschriften, Stelen und Wandbilder der Vergangenheit werden dessen gewahr. Für den Mann auf der Strasse haben sie nur eine dekorative Funktion.
Der Hauptvertreter dieser Richtung ist Carlos Mérida. Seine Versuche öffneten dem Abstrakten den Weg zur Wanddekoration. Von nun an erscheinen abstrakten Wandgemälde überall, und ihre Form passt sich den bereits angedeuteten Umständen an. Überflüssig zu sagen, dass sich diese Form der Wandmalerei als rein dekoratives Element in der modernen Architektur im offenen Widerspruch zu der von Rivera und seinen Genossen begonnenen Wandmalerei befindet. […]»